Unsere Kinder wachsen heute mit digitalen Medien auf wie selbstverständlich – doch was bedeutet das für ihre psychische Gesundheit und Entwicklung? Eine neue OECD-Studie warnt eindringlich vor den Folgen übermäßiger Bildschirmzeit.

Digitale Kindheit: Zwischen TikTok, Lernen und Einsamkeit

In einer zunehmend digitalen Welt verbringen Kinder und Jugendliche immer mehr Zeit vor Bildschirmen. Ob TikTok-Videos, Online-Spiele oder Hausaufgaben am Tablet – digitale Medien sind Teil des Alltags. Doch mit der intensiven Nutzung kommen auch ernstzunehmende Begleiterscheinungen: Schlafprobleme, mangelnde soziale Teilhabe, Einsamkeit und Depressivität sind nur einige der Risiken, die eine neue Untersuchung der OECD aufzeigt.

Schon Grundschulkinder verbringen häufig mehrere Stunden mit digitalen Medien. In Deutschland sitzen 15-Jährige durchschnittlich fast 48 Stunden pro Woche vor den Bildschirmen – das entspricht nahezu sieben Stunden am Tag. Deutsche Jugendliche belegen damit einen Spitzenplatz. Nur in vier der 36 untersuchten Länder waren die Werte noch höher. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung rät Jugendlichen in diesem Alter, täglich nicht mehr als zwei Stunden digitale Medien zu nutzen. Ihre Empfehlung lautet klar: „Weniger Bildschirmzeit ist besser.“

Der Teufelskreis digitaler Erschöpfung

Die gesundheitlichen Auswirkungen zeigen sich oft schleichend, aber deutlich. Kinder und Jugendliche berichten über Müdigkeit, Gereiztheit und Konzentrationsprobleme – Symptome, die häufig mit Schlafmangel und sozialer Isolation einhergehen. Studien legen nahe, dass ein überhöhter Konsum das Risiko für Depressionen, Angstzustände, Einsamkeit und Schulprobleme erhöht.

Ein weiteres Problem: Der ständige Reiz von Smartphones und Social Media macht es Kindern schwer, sich auf analoge Aktivitäten oder schulische Aufgaben zu konzentrieren. Selbst gemeinsame Familienzeit oder Sport müssen oft der Bildschirmzeit weichen. Dabei wünschen sich viele Eltern mehr Orientierung: Wie viel ist zu viel? Welche Nutzung ist „normal“?

Mediennutzung bewusst gestalten

Die gute Nachricht: Digitale Medien per se sind nicht das Problem – entscheidend ist, wie und wofür sie genutzt werden. E-Books, Lernplattformen oder kreative Apps können das Lernen fördern und Kompetenzen stärken. Doch es braucht klare Regeln, altersgerechte Inhalte und vor allem: Begleitung durch uns Erwachsene.

Experten fordern daher verbindliche Standards für sichere Inhalte, Werbebeschränkungen und ein größeres Bewusstsein für die Risiken. Eltern, Schulen und Bildungseinrichtungen sind gefordert, den Umgang mit digitalen Medien aktiv zu begleiten – nicht zu verbieten, sondern zu befähigen.

Was du für dein Kind tun kannst

Ein bewusster Umgang mit Bildschirmzeit beginnt zu Hause. 

Hier einige praktische Empfehlungen:

Klare Zeiten festlegen: Begrenze die Bildschirmzeit auf altersgerechte Zeitfenster. Wichtig ist ein Ausgleich durch analoge Aktivitäten.

Gemeinsame Nutzung fördern: Begleite dein Kind bei der Mediennutzung. Frage nach, schaue gemeinsam mit ihm – und sprich über Inhalte.

Schlaf und Erholung priorisieren: Digitale Geräte gehören nicht ins Kinderzimmer,  vor allem nicht nachts. Erholsamer Schlaf ist essenziell.

Vorbild sein: Kinder orientieren sich am Verhalten ihrer Eltern. Sei ein gutes Beispiel im Umgang mit Smartphone & Co.

Digitale Pausen einführen: „Offline-Zeiten“ schaffen Raum für Kreativität, Bewegung und echte Begegnungen.

Fazit: Ein gesunder Umgang mit Medien – bewusst, begrenzt und begleitet

Digitale Medien sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken – und das ist auch gut so. Sie eröffnen neue Lernchancen, Informationszugänge und Möglichkeiten der Vernetzung. Doch sie bergen ebenso Risiken, wenn Kinder und Jugendliche mit ihnen allein gelassen werden. Für Eltern, Lehrkräfte, Erzieher*innen und Coaches gilt daher: Hinsehen, begleiten, moderieren – und Kindern und Jugendlichen dabei helfen, ihren Weg in einer digitalen Welt gesund zu gestalten.

In meinem Coaching der Positiven Psychologie unterstütze ich Kinder und Jugendliche dabei, ihre Stärken zu entfalten, mehr Selbstvertrauen zu gewinnen und achtsam mit sich selbst umzugehen. Gerne begleite ich auch dein Kind – melde dich für ein unverbindliches Erstgespräch.